Historisches

„Trost und Rat unter Telefon 51515“ – so hieß 1959 in den Gründungstagen der Telefonseelsorge Düsseldorf das Angebot. Heute wirbt das Seelsorgetelefon mit dem Slogan „Sorgen kann man teilen“. Damit machen die geduldigen Zuhörer unter der Rufnummer 0800 111 0 111 gleich deutlich, um was es geht: Wer nicht weiter weiß, dem hilft es oftmals, mit einem anderen zu sprechen.

Vor über 50 Jahren, im Jahr 1959, wurde die Telefonseelsorge vom Arbeitskreis „Die dargebotene Hand“ gegründet, seit 1960 ist sie in Trägerschaft der evangelischen Kirche. Die katholische Kirche beteiligt sich seit 1999.  Angefangen hat es damals mit 30 bis 40 Ehrenamtlichen. Die damalige Gründerin, Dr. Christa Brandt, sammelte um sich Freunde, Bekannte und baute erst einmal ein Netzwerk auf. Daraus geworden ist die Düsseldorfer Telefonseelesorge mit ihren heute rund 100 ehrenamtlichen Seelsorgern und Seelsorgerinnen.

20.000-mal im Jahr klingelt bei der Telefonseelsorge das Telefon. Da geht es in den Gesprächen um sämtliche Wechselfälle des Lebens: um Schul- und Versagensängste bei Jugendlichen, um Leben mit Hartz IV, um die Erfahrung der Einsamkeit. Gerade das sei ein zunehmendes Problem. „Uns rufen abends Leute an, die einfach mal mit jemandem sprechen müssen, weil sie den ganzen Tag lang allein zu Hause waren“, sagt der Telefonseelsorger Heinz K. Und seine Kollegin Marianne S. beobachten, dass vielfach auch Menschen anrufen, die unter einer psychischen Erkrankung leiden. 

„Die Telefonseelsorge ist die erste Hilfe für Menschen in akuten Krisen. Sie ist die letzte Hilfe für viele, die durch alle Netze gefallen sind“, bringt der Leiter der Telefonseelsorge, Ulf Steidel, seine Wahrnehmung auf den Punkt. „Wir sind zum Zuhören da“, sagen die beiden Seelsorger K. und S. Ihre Devise: „Wir nehmen den Anrufer ernst, wir hören ihm zu, egal wie lange es dauert.“ Deshalb kann es auch mal vorkommen, dass das Telefon besetzt ist. Dann werden Anrufer gebeten, später noch einmal anzurufen. In einer Warteschlage verhungert niemand. Die Telefonseelsorge ist kein Call-Center. Am anderen Ende der Leitung sind stets Menschen mit Lebenserfahrung, krisenerpobt, gut ausgebildet. 

(Dr. Ulrich Erker-Sonnabend, aus dem Bericht der evangelischen Pressestelle Düsseldorf zum Jubiläum 2009)

Historische Fotostrecke

Historische Fotos, zusammengestellt von der Evangelischen Pressestelle